Impressionen
Eine wahrlich königliche Disziplin
Thaicarving kann als eine königliche Disziplin gelten. Die alten Meister ehrten durch besonders anspruchsvolle und aufwendige Kustwerke den König, seine Gäste und auch den festlichen Anlass. Was am thailändischen Königshof vor Jahrunderten seinen Anfang nimmt wird populär und verbreitet sich aus den gleichen Gründen hinein in den thailändischen Alltag. Es ist gleichermaßen unser Sinn für Estetik und die buddhistische Achtsamkeit für Vergängliches, die diesen Weg geebnet hat. Ich habe mit Künstlern in vielen Regionen Thailands gesprochen und gearbeitet. Mit Recht kann Thaicarving als eine thailändische Volkskunst mit all ihren interessanten, regionalen Einflüssen gelten.
Als vergängliche Kunstwerke bereichern diese Schnitzwerke, mit ihrer traditionellen oder modernen Formensprache jedes Buffet. Dieses Stilmittel ist in Japan und Amerika schon etwas länger ein Trend und seit kurzem kommt diese Technik auch in Europa stärker in Mode. Deutschland schliesst langsam auf, so dass ich für das eine und andere Event eine Auftragsarbeit anfertigen durfte.
Als Thaicarvinglehrerin unterrichte ich nicht nur Köche und Mitarbeiter aus der Gastronomie, die Carving professionell einsetzen wollen, sondern auch Menschen ohne Bezug zur Gastronomie. Carving kann ein schönes und leckeres Hobby sein, es verlängert und steigert z.B. die Vorfreude auf eine köstliche Melone. Ein Carvingkünstler ist ausgeglichen, er entzieht sich für den kreativen Moment dem Alltag. Der achtsame ruhige Umgang mit einem wertvollen Lebensmittel entschleunigt den Künstler bei seinem kreativen Schaffen.
Mit ein paar grundlegenden Techniken ist ein schneller und erfolgreicher Einstieg möglich. Gleichzeitig bietet Carving dem Künstler viele persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und Raum für Kreativität, die es zu einem spannenden Hobby machen können.